Das ist harter Tobak, was Herrn Wong und EganaGoldpfeil vorgeworfen wird. Zuerst war da ja die Korruptionsaffäre, bei der auch gegen Herrn Wong ermittelt wird. In seinem Artikel kritisiert Herrn Webb jetzt Herrn Wong zudem in zahlreichen anderen Fällen, die nicht ganz koscher sein sollen, und bezieht auch EganaGoldpfeil mit ein. Z.B. werden dort Beziehungen von EganaGoldpfeil zu der Korruptionsaffäre um Grandfields vermutet. Die Vermutung, die dahintersteckt, wurde von EganaGoldpfeil bereits als unrichtig herausgestellt. Später geht Herr Webb auf zahlreiche Bilanzierungspraktiken von EganaGoldpfeil ein. Diese stehen z.T. in Beziehung zu Unternehmen, denen Herr Wong nahe steht, sodass hier der Verdacht erweckt werden soll, dass bei EganaGoldpfeil nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Einiges davon wurde bereits von Unternehmensseite als falsch herausgestellt. Anderes basiert auf Vermutungen, die laut EganaGoldpfeil allesamt haltlos sind. Wenn an den Beschuldigungen nichts dran ist, so muss doch zumindest gesagt werden, dass die Bilanzierungspraktiken in den Jahren 2000 bis 2004 doch ziemlich offensiv waren, was für sich genommen aber weder die jetzige Ertragslage betrifft, noch illegal gewesen sein muss. Ob die Grenze zwischen legaler Bilanzpolitik und illegaler Bilanzverschleierung überschritten wurde (von Bilanzfälschung ist nicht die Rede), kann ich nicht beurteilen. Die Vorwürfe gehen aber eindeutig in Richtung „illegales“ Bilanzieren. So wurden z.B. in 2000 immaterielle Vermögenswerte erfolgswirksam verkauft und später wieder zurückgekauft, wodurch die Ertragslage in 2000 besser dargestellt werden konnte. Hier wird der Verdacht erhoben, dass der Käufer ein Unternehmen sein könnte, dass Herrn Wong nahe steht. Daraus könnte oder müsste man schließen, dass die Gewinne bewusst auffrisiert werden sollten bzw. dass der Verkauf nicht rechtens war und nur die Bilanz manipulieren sollte. Anschließend hat Herr Webb seinen Artikel damit untermauern wollen, dass Richemont bei EganaGoldpfeil ausgestiegen ist. Zudem hat EganaGoldpfeil mehrmals die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gewechselt. Das war laut EganaGoldpfeil stets nachdem der Jahresabschluss des betreffendes Geschäftsjahres geprüft worden ist und die Wirtschaftsprüfer hatten bestätigt, dass abgesehen von Kostengründen keine Gründe für den Wechsel bestanden. Laut Webb erfolgte der Wechsel von PWC zu einem anderen Anbieter aber drei Tage bevor das Geschäftsjahr zu Ende ging. Zu „guter“ letzt wurde EganaGoldpfeil in dem Artikel quasi in einen Topf mit drei Pleitegeiern geworfen.
Lesezeichen